Jedes Jahr drängen knapp Das "Lesart"-Team lässt Mehr anzeigen. Archiv Elif Shafak über ihren Roman "Unerhörte Stimmen" "Ich möchte über Tabus schreiben" Minuten. Elif Shafak im Gespräch mit Joachim Scholl Eine Prostituierte steht im Mittelpunkt des Romans "Unerhörte Stimmen" der türkischen Schriftstellerin Elif Shafak. Wie so oft wird sie dafür in der Türkei teilweise angefeindet und juristisch verfolgt. Aus dem Podcast Lesart. Podcast abonnieren Podcast hören. Podcast Lesart - Beiträge. Alle Podcasts anzeigen. Als Diplomatenkind hat sie früh die Welt gesehen — in Ankara hat sie studiert, ihren Doktor in Politologie gemacht mit einer Arbeit über die Rolle der Frau im Islam. Starke, entschiedene Weiblichkeit prägt auch ihre Romane und Erzählungen, die Elif Shafak zur meistgelesenen Autorin in der Türkei gemacht haben, in über 50 Sprachen ist ihr Werk weltweit übersetzt. Als Weltbürgerin lebt sie seit zehn Jahren in London, schreibt ihre Bücher auf Englisch und Türkisch. Eine tote, brutal Neuer Roman Istanbul Prostituierte Frau in einem Müllcontainer in Istanbul, offensichtlich wurde sie ermordet und dann einfach weggeworfen — so beginnt Ihr neuer Roman. Es ist der härteste, offensivste Anfang, den man sich denken kann. Wie kamen Sie zu diesem furchtbaren ersten Bild? Elif Shafak: Mich hat interessiert, was jetzt in der wissenschaftlichen Forschung herausgekommen ist, dass nachdem das Herz aufgehört hat zu schlagen, das Hirn noch weiterarbeiten kann, in manchen Fällen tatsächlich bis zu Neuer Roman Istanbul Prostituierte Minuten, manchmal auch nur ganz kurz. Aber mich hat sehr interessiert, was ein Mensch erinnert, woran sich jemand erinnert in diesen letzten Minuten, in denen das Hirn noch funktioniert, was aus seinem Leben an ihm vorbeizieht. Hier haben wir diese Hauptfigur, sie ist eine Prostituierte, die brutal ermordet wurde und dann in einen Müllcontainer geworfen wurde. Ihr Herz hat aufgehört zu schlagen, aber ihr Hirn arbeitet noch weiter. Und man sieht dann sozusagen ihr Leben vorbeiziehen, Minute für Minute, in der sie sich erinnert. Da ist einmal ihre Geschichte, dann ist es auch die Geschichte dieses Landes und auch eine Geschichte des Nahen Ostens. Neuer Roman Istanbul Prostituierte hat immer diese unterprivilegierte Perspektive interessiert, die der Entrechteten, die wollte ich immer in meiner Arbeit darstellen, und ich wollte immer den Ungehörten eine Stimme verleihen. Und es sind eben diese letzten 10 Minuten, in denen sich das Opfer vor ihrem Hirntod an das Leben erinnert. Leila ist ihr Name, sie wird in der türkischen Provinz geboren, wächst in strengen, patriarchalisch-religiösen Verhältnissen auf. Ein Onkel missbraucht sie als Kind jahrelang. Sie flüchtet dann mit 16 nach Istanbul und wird prompt in ein Bordell verkauft, zur Prostitution gezwungen, und als "Tequila Leila" wird sie da doch zu einer starken Persönlichkeit in ihren Kreisen. Wie hat sich diese Frau, dieser Charakter in Ihrem Kopf entwickelt? Shafak: Ich denke als Romanautorin, als fiktionale Schriftstellerin interessieren mich vor allem Geschichten von Menschen, aber ich finde auch das Schweigen, die Stille interessant, die Dinge, über die nicht gesprochen wird, über die man schweigt. Da gibt es so viele Dinge, die nicht angesprochen werden, politische, kulturelle, sexuelle Tabus, wo man sich fragt, warum ist das so, warum spricht man nicht darüber? Und das wollte ich näher betrachten. In der Türkei sind viele dieser Dinge einfach Realität. Gewalt, sexuelle Belästigungen, Patriarchat und so weiter, all das gehört zum Alltag, und deswegen möchte ich auch darüber schreiben, diese Themen ansprechen, diese Tabus, worüber man eben sonst nicht spricht. Also man wird persönlich gefragt, an der eigenen Person werden die Inhalte festgemacht. Trotzdem glaube ich von ganzem Herzen, dass ich darüber schreiben muss und möchte — sowohl über das Schweigen als auch über die Geschichten. Scholl: In diesen letzten Minuten rekapituliert Leila ihr Leben, aber auch das anderer Frauen, denen sie begegnet, mit denen sie sich befreundet. Wir lesen einen Kranz von Lebensgeschichten, in die sich aber auch ganz Neuer Roman Istanbul Prostituierte die politische Geschichte der Türkei der letzten 50 Jahre mischt. Das ist eine Geschichte von Aufbruch, Fortschritt einerseits, andererseits aber auch von permanenten Rückschlägen, von Gewalt, Unterdrückung. Und zurzeit hat man ja den Eindruck, dass die antiliberalen, antidemokratischen Kräfte gesiegt haben. Haben Sie dieses Buch auch unter diesem Eindruck geschrieben? Shafak: Es ist eindeutig, dass die Türkei schon lange Zeit rückwärtsgeht und rückwärtsgewandt ist. Wenn wir uns die heutige Situation ansehen, dann sieht man, dass der Nationalismus im Anstieg begriffen ist, die Religion und auch der Fundamentalismus. Gleichzeitig sieht man auch einen Anstieg des Autoritären.
"Ich möchte über Tabus schreiben"
Gelesen: Elif Shafak „Unerhörte Stimmen“ | >>FastForward Magazine Dieses Buch beginnt mit dem Ende. Die Prostituierte ist brutal ermordet worden und ihre Leiche wurde in einem. Dem Ende des Lebens von Leila Tequila. Die Liebe. Im Jahr stolpert ein linker Student zufällig aus einer Demo ins Bordell, verliebt sich in die Prostituierte und heiratet sie. "Unerhörte Stimmen" von Elif Shafak: Lebensgeschichte einer Prostituierten - DER SPIEGELTrotzdem glaube ich von ganzem Herzen, dass ich darüber schreiben muss und möchte — sowohl über das Schweigen als auch über die Geschichten. Todesjahr von Carl Spitteler Vom Bettler zum Nobelpreisträger. Die Redaktion empfiehlt Mehr. Abo Leiturteil zum Basler Wohnschutz Hauseigentümer Linder: «Es hat sich gelohnt, dass ich mich gewehrt habe». Mich hat immer diese unterprivilegierte Perspektive interessiert, die der Entrechteten, die wollte ich immer in meiner Arbeit darstellen, und ich wollte immer den Ungehörten eine Stimme verleihen.
"Die Türkei ist rückwärtsgewandt"
Dem Ende des Lebens von Leila Tequila. Die Prostituierte ist brutal ermordet worden und ihre Leiche wurde in einem. Rezensentin Marie Schmidt betrachtet den neuesten Roman von Elif Shafak über eine Prostituierte aus Istanbul, die bei ihrem Tod ihr Leben. In jenen. Die Sterbende ist Leila, eine Prostituierte in Istanbul, die brutal misshandelt, ermordet und in einen Müllcontainer geworfen wurde. Die Liebe. Dieses Buch beginnt mit dem Ende. Im Jahr stolpert ein linker Student zufällig aus einer Demo ins Bordell, verliebt sich in die Prostituierte und heiratet sie.Medizin und Psychologie Natur Technik Geschichte Klimawandel. Home Presseschauen Kulturrundschau Efeu Debattenrundschau 9punkt Medienticker Magazinrundschau Bücher Bücherschauen Bücherbrief Tagtigall Fotolot Vorworte Vorgeblättert Stöbern BuchLink Kino Im Kino Rubrik Film in Efeu Magazin Essay Intervention Meldungen Dokumentation In eigener Sache Archiv Newsletter. Für sie würde es immer die Stadt der Erinnerungen, Mythen und messianischen Sehnsüchte sein, immer so bleich und ungreifbar wie das Gesicht einer Geliebten, das langsam im Nebel verschwand. FAQ Häufige Fragen. Gesellschaft Reisen. Ein Onkel missbraucht sie als Kind jahrelang. Dem Ende des Lebens von Leila Tequila. Wie schreibt er an gegen die Einsamkeit? Podcast Lesart - Beiträge. Rezensionsnotiz zu Die Zeit, Auch Frauen, Schwache, Queere leiden, wenn Autoritäre und religiöse Eiferer Oberwasser bekommen. Secession Verlag für Literatur Weiter. Und sie spielt an einem Ort, der viel chaotischer und hoffnungsvoller ist als alle simplen Ideen von Rand und Mitte: in einem Istanbul, das sich aus vielen Istanbuls zusammensetzt. Dieses Buch beginnt mit dem Ende. Der sprachgewaltige Dichter Feridun Zaimoglu riskiert eine "Geschichte der Frau". Dennoch macht Shafak aus ihrer Figur kein Opfer. Meinung Sexuelle Übergriffe an der Uni Basel Man spürt in diesen Tagen auch Fassungslosigkeit und Wut. Ich beziehe mich auf das Leben und auf die Welt durch Geschichten. Sie alle sind durch gemeinsames Leid, aber auch die Gabe der Lebensfreude miteinander und mit Leila verbunden, und mit der Stadt, deren Härte und verlockender Glanz sie auf unterschiedliche Weise prägte. Podcast abonnieren Podcast hören. Daraus gewinnt Shafak das Schema des Romans. Eine Frau, die die Erwartungen, die ihre Familie in sie setzten nie erfüllen konnte und trotz aller Widrigkeiten stets versuchte, ein würdevolles Leben zu führen. Zum Inhalt springen. Audio Player minimieren. Eine beliebte Vorstellung, obwohl es eigentlich nicht einleuchtend ist, dass ausgerechnet Menschen in Bedrängnis die Energie aufbringen sollen, mitfühlender, aufmerksamer und liberaler zu sein als andere.